KERNVOGTLÄNDISCH

Eberhard Navratil, Falkenstein

Geboren am 21. April 1940 in Falkenstein. Nach dem Schulbesuch erlernter Beruf als Bau- und Möbeltischler, ab 1999 bis zum Renteneintritt als Modellbauer in der Kunststeinherstellung tätig. Seit 2002 im Ruhestand. Neben seiner ehrenamtlichen Arbeit im Deutschen Roten Kreuz ab 1958, wo er seit 1975 die Chronik führt, widmet er sich seit 2008 zunehmend der vogtländischen Geschichte und seiner Mundart. Die Liebe zur Heimat, aber auch die literarischen Vorbilder aus seiner Umgebung brachten ihn dazu, es ihnen gleichzutun. So entstanden in den Jahren 2009 – 2013 die fünf Mundartbücher: „Göltzschgeflüster“, „Lochstaagebischpr“, „Hots eich berührt“, „Miet Tzsch-Tzsch-Pfiff un viel Bim-Bim“ und „Sings miet is Elstrlied“. Solange es ihm möglich sein wird, möchte er die Feder übers Papier gleiten lassen.


Ihr lieben Leit

Wos mr sue eifiel Tog und Nacht
des ho iech ze Papier gebracht,
wos vo dr Haamet – aus ne Lehm,
des loßt miech eich halt wiedrgehm
und des in meiner Muttersproch,
die mier gebraung doch alle Tooch,
gepoart miet Vuegtlands Harmonie,
weng sichtbar in dr Poesie.

Wenn vürgelesn, iech kunnts spürn,
is Herz sue manchn toats oarührn,
Erinnerungen nei erweckn,
aah wens betraf e Licht aufsteckn.
Vrgessn sell doch aah nischt wern,
von schiene Brauchtum halt nischt sterm,
denn alles wos mr guet befand,
bewoahrn fr uns un unnr Land.

Mier fiel des Reime goarnet schwer,
goab meiner Haamet halt de Ehr,
denn die , die gibbt oan sueviel Glück,
denk oan des alles gern zerück.
Vielleicht gibbs speeterhie mol a
der eispaacht un dreht oa weng droa
der Muet find eich halt woach ze rüttln,
de Hand hiestreckt – tuet se när schüttln.

Eier Eb